Viele Influencer*innen besuchen München jedes Jahr und fangen die Stadt durch Videos, Artikel und Fotos ein. Um einen Einblick in ihre kreative Arbeit zu bekommen und herauszufinden, was sie an München begeistert hat, haben wir einen Fragebogen in petto. Diesmal: Sarah Althaus aus Zürich, Content Creator und Gesicht hinter dem Reiseblog Rapunzel will raus.
Warst du vorher schon mal in München?
Ich kannte München schon von zwei vorherigen Reisen, als ich eine Freundin besucht habe. Das ist aber schon eine ganz Weile her. Beim ersten Mal stand das Oktoberfest und beim zweiten Mal der Christkindlmarkt im Vordergrund. Daher habe ich mich gefreut, dass ich die Stadt jetzt tatsächlich mal der Stadt wegen besuchen konnte.
Und wie war es diesmal?
Entspannt, grün und abwechslungsreich. Ich habe die Stadt entlang der Ost-West-Passage kennengelernt und München wandernd entdeckt. Was ich gefunden habe ist viel Grün, eine ganze Menge Kunst und eine vielfältige vegetarische Küche.
Was hat dir am besten gefallen?
Dass München sehr wohl dem Klischee von Schweinebraten und Wurst trotzen kann. Für Fans vegetarischer oder veganer Küche ist München schon fast ein Paradies, obwohl das Klischee ganz anderes vermuten lässt. Von veganen Hot-Dogs bis hin zur vegetarischen Sterneküche ist alles vertreten.
Der interessanteste Ort?
Das Werksviertel-Mitte. Dieses neue Viertel vereint Start-ups mit gehobenen Hotels, Konzerthallen mit Restaurants und Streetart mit Urban Gardening. Es soll ein Stadtteil von allen für alle sein und den bunten Mix der Bevölkerung Münchens abbilden. Das Viertel ist mitten in der Entstehung und alle paar Wochen kommt mehr Leben in die Gegend. Das Werksviertel-Mitte möchte ich in fünf Jahren nochmals besuchen um zu sehen, wie es sich entwickelt hat.
Das leckerste Essen?
Ganz besonders lecker ist das Essen in der Gratitude Eatery in der Maxvorstadt. Die marokkanische Bowl kann ich sehr empfehlen.
Die schönste Begegnung?
Sehr beeindruckend war der Besuch in der Hutmacherei von Nicki Marquardt. Selbst für Leute, die keinen Hut tragen, ist der Einblick ins Handwerk der Hutmacherin sehr spannend. Ihre Passion für Kopfbedeckungen war förmlich greifbar und nachdem ich den Laden verlassen habe, hatte ich das dringende Bedürfnis, neuerdings mit Hut rumzulaufen.
Der beste Moment?
Mit meiner besten Freundin im Biergarten zu sitzen und das erste Mal eine Mass Radler zu trinken!
Was hast du gelernt?
Das München für Kunstfans eine sehr interessante Stadt ist. Mit den Pinakotheken, dem Museum Brandhorst und vielen temporären Ausstellungen liegt es drin, ein ganzes Wochenende nur in Münchens Museen zu verbringen.
Was nimmst du mit nach Hause?
Obadzda – der leckere Aufstrich, den ich immer mit München verbinde. Und das Wissen, dass es ein München fernab von Schickimicki gibt und die Stadt einige grüne und alternative Ecken zu bieten hat.
Du kannst einem Freund Tipps für einen München-Trip geben – wo schickst du ihn hin?
Ins Museum Brandhorst zu den Werken von Andy Warhol und zum Entspannen in den Englischen Garten, wo man den Surfern an der Eisbachwelle zuschauen kann.
Was möchtest du bei deinem nächsten Besuch unbedingt machen?
München auf der Nord-Süd-Passage erwandern, damit ich einmal die ganze Stadt gesehen habe.
Welches München-Foto hat von deinen Followern das beste Feedback bekommen?
Der Friedensengel von München hat den Leuten besonders gut gefallen.
Und welches Foto mochtest du selbst am liebsten? Warum?
Das Bild von mir im Werksviertel-Mitte. Ich mag urbane Gegenden und noch viel mehr mag ich Streetart. Außerdem versuche ich auch ab und zu vor der Kamera zu stehen, obwohl ich mich dahinter am wohlsten fühle. Daher freue ich mich über jedes gelungene Bild von mir.
Dein persönlicher Tipp für das perfekte Urlaubsfoto?
Perspektive wechseln. Schau nach oben, hinter dich und nimm zum fotografieren eine andere Pose ein, als dich einfach hinzustellen.
Deine drei goldenen Reise-Tipps?
Nicht alles verplanen, neues Essen ausprobieren und immer mal wieder hinter die nächste Straßenecke schauen und unbekannte Wege suchen.
Zum Abschluss: Was glaubst du, was die Münchner unter dem bairischen Ausdruck Lefdutti* verstehen? Hast du irgendeine Idee?
Das ist eine schwierige Frage und ehrlich gesagt: keine Ahnung. Vielleicht was zu essen?
*Lefdutti hat im Bairischen die Bedeutung Diener / Handlanger
Wer bist du und was machst du?
„Ah, du bist also Rapunzel“, höre ich öfters mal. Aber eigentlich heiße ich ja Sarah und schreibe seit 2013 auf dem Reise- und Finanzblog Rapunzel will raus über Ziele in der ganzen Welt. Egal ob alleine unterwegs, als Paar oder heute mit zwei kleinen Kindern, ich kenne die verschiedenen Reisestile und weiß um die Herausforderungen. Heute schreibe ich zusammen mit meinem Partner über das Reisen, über finanzielle Freiheit und wie wir unser Leben nach unseren Regeln gestalten können.
Was ist die größte Herausforderung in deinem Job?
Aufzuhören zu arbeiten und auch mal Pause zu machen. Das ist einerseits jobbedingt, aber natürlich auch ein Problem von mir selbst. Ich kann schlecht abschalten und bin mindestens in Gedanken immer am Arbeiten. Dabei sind Pausen sehr wertvoll und können neu beflügeln – ich weiß das genau, nur mit der Umsetzung hapert es manchmal.
Woraus schöpfst du Inspiration für deine Arbeit?
Inspiration finde ich überall. Die ist bei mir aber intrinsisch, da das Reisen und Erkunden das liebste ist, was ich mache. Jeder Schritt vor die Haustüre kann ein neues Abenteuer bedeuten und ich freue mich immer wieder, wenn ich unterwegs bin. Bereits der Blick auf die Weltkarte ist Inspiration pur und bringt mich zum Träumen.
Vielen Dank, Sarah!